Ich weiß es nicht!

Langsam öffne ich meine Augen. Es ist, als ob ich gerade geträumt hätte und mich nun an nichts mehr davon erinnern kann. Was ist das für ein Raum? Ich sehe mich um, kann jedoch kaum etwas erkennen. Meine Sehkraft reicht dazu nicht aus.

Da! Hier ist eine Tür.

Ein Treppenaus! Es ist duster. Der einzige Weg führt über eine Wendeltreppe nach unten. Ich empfinde Furcht. Ich befürchte, erwischt zu werden! Mir ist nicht klar, wieso ich das denke.

Ich laufe los, als ob es das letzte Mal wäre, bevor ich sterben muss. Ich laufe schneller! Sehr schnell! Ich kann es mir nicht erklären, aber irgendetwas lässt mich glauben, mich viel schneller als sonst zu bewegen.

Dort, wo ich gerade hinsehe, sehe ich meine Hände. Doch halt! Was ist das? Das sind keine Finger! Da sollten doch Finger sein!? Es sind mit dichtem Haar bewachsene Pfoten! Mein Blick ist weich gezeichnet und trüb. Hatte ich diese Pfoten schon immer? Wurde ich verhext?

Obwohl ich mich stark anstrenge, kann ich nicht klar sehen.

Sind das meine Pfoten, mit denen ich laufe? So ungewöhnlich, wie ich zuerst dachte, scheint dies gar nicht zu sein. Ja! Die Pfoten sind ein Teil von mir!

Trotz der getrübten Sicht erkenne ich rings um mich herum Platten aus poliertem Stein.

Auf allen Vieren springe ich die Wendeltreppe hinab. Irgendwo muss doch der Ausgang sein! Was ist das bloß für ein Ort, aus dem ich hier fliehen möchte? 

Was auch immer eine Jagdhütte sein mag, die Wendeltreppe sieht aus, als ob sie in so einer wäre. Jedoch scheint diese viel länger und steiler zu sein. Kann eine Jagdhütte so viele Stufen und Etagen haben? Die Treppen sind aus Holz gefertigt, ebenso das Geländer. Sie sind in orange-braunes Licht getaucht.

Ich bin verwirrt! "Was ist eine Jagdhütte?", höre ich mich selbst fragen.

Da ist etwas auf meinem Rücken. Es hüpft auf und ab und ist an meinem Rücken mit einem breiten Gurt befestigt. Ist das ein Beutel? Es gibt sehr wenig Licht! Woher kommt das Licht? Es sind keine Fenster oder andere Lichtquellen zu erkennen.

Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals ein so hohes Gebäude betreten zu haben, geschweige denn, überhaupt jemals ein Gebäude gesehen zu haben. Was in Gottes Namen sind Gebäude? Und wer oder was ist Gott?

Gedankenverloren überspringe ich einige Stufen auf einmal, um mehr Geschwindigkeit zu erreichen. Obwohl ich niemanden sehen kann, beschleicht mich das Gefühl verfolgt zu werden. Ich muss hier endlich raus!

"Wie spät ist es?", höre ich mich selbst rufen. Was bedeutet dieser Gedanke? Was ist Zeit? Was rieche ich hier? Ist das Blut? Ja! Es ist Blut und Schweiß! Der Geruch ist viel zu intensiv! Ich rieche! Nase, Nase! Ja, das muss eine Nase sein! Meine Nase scheint gut zu funktionieren! Bin ich verletzt?

Was ist das!? Ist das der Ausgang aus dieser gigantischen Hütte? Ein greller, weißer Strahl aus einer hell leuchtenden Flüssigkeit rast auf mich zu und trifft mich! Dieser plötzliche Schmerz! Lass das! Ich rufe so laut ich kann: "Nein! Das ist nass! Lass es aufhören! Es schmerzt!"

Die weiß schimmernde Flüssigkeit brennt auf meinem Fell! Ich sehe auf meine Pfoten. Doch anstelle der Pfoten sehe ich nun Hände mit Fingern! Wo ist das Fell hinverschwunden? Die Haut brennt an den Stellen, an denen mich die Flüssigkeit getroffen hat! Wasser war es nicht! Was war es dann?

"Gib mir die Téoplatten!", blafft mich ein Mann, den ich kaum erkennen kann, an. Meine Sehkraft ist immer noch getrübt, wohl aber etwas besser als zuvor. Viel klarer! "Aber sofort!", setzt der Mann energisch nach und fuchtelt mit einer Art von Wasserpistole, wie wild, herum. Sein Gesicht formt sich bedrohlich zum Ausdruck absoluter Entschlossenheit.

Panisch brülle ich den Mann an: "Ich habe keine Téoplatten!". Ich erinnere mich plötzlich an den Beutel auf meinem Rücken, in dem ich etwas Hartes, aber nicht allzu Schweres, spüre. Etwas, das Téoplatten genannt wird, hört sich sehr schwer und massiv an. Außerdem spüre ich auf meinem Rücken – was auch immer in diesem Beutel ein mag – nur ein einziges Ding. Das kann doch keine Téoplatte sein, oder etwa doch? Besorgnis kommt in mir hoch. Der Mann, der um die 60 Erdenjahre sein muss, und ein langes, schmales Gesicht mit Spitzkinn hat, nimmt Gesichtsformen an, welche mich vermuten lassen, dass er mir nicht glaubt.

"Gib się mir, oder ich bin gezwungen dich zu töten! Du bist es nicht Wert zu leben, obwohl wir dich brauchen!", droht der ältere Mann, "Einer weniger kann nicht schaden! Diese Missgeburt! Am besten bringe ich ihn gleich um!"

Missgeburt? Umbringen? Was meint diese Person? Was will diese Person? Mit angsterfüllter Stimme taste ich mich vor: "Hier, nimm den Sack! Sieh doch nach, wenn du mir nicht glaubst!"

"Aurelius!", schreit eine alte Frau vom Fuße der Treppe, "Sei vorsichtig! Das ist ein Trick! Er wird dich töten und die Téoplatten stehlen!"

"Warum sollte ich!", schreie ich verzweifelt in Richtung der Frauenstimme, "Ich habe keine Ahnung was Téoplatten sind! Im Sack ist etwas drin, aber ich bin mir sicher, dass es keine Téoplatten sind!"

"Was ist es dann?", blafft Aurelius entsetzt und setzt "Hast du einen Quito im Beutel?" energisch nach.

"Ich weiß nicht, was im Beutel ist! Ich weiß nur", sage ich wahrheitsgemäß, "dass ich Téoplatten ausschließen kann. So glaubt mir doch! Ich habe keine Ahnung, was im Sack ist!" Ich denke bei mir, dass ich auch keine Ahnung habe, was ein Quato ist, und dass ich kein Interesse daran habe, nachzufragen.

"Wie könnte ich dir glauben? Immerhin weißt du auch, dass es keine Téoplatten sein sollen!", äfft Aurelius, dessen Gesichtsausdruck sich erneut verändert. Er sieht verzweifelt aus.

"Magda, falls Äthyl etwas versucht, auch nur eine einzige falsche Bewegung macht, musst du uns beide töten! Ist dir das klar!?"

Ist Äthyl mein Name? Woher kennen mich diese Leute? Wieso wollen sie mich umbringen? Habe ich etwas verbrochen? Was habe ich um Himmels Willen nur getan!? Haben sie die Angst, dass ich sie auffresse? Das könnte ich mir nicht vorstellen, das tun zu wollen! Ich habe das Gefühl, keiner Fliege etwas zu leide tun zu können! Diese wirren Gedanken in meinem Kopf! Ich will, dass sie aufhören!!

"Nein!", schreit Magda und unterbricht meine wirren Gedanken. Sie beginnt heftig zu weinen. Sie schluchzt: "Das kann ich nicht zulassen! Ich kann dich wegen dem da nicht töten!"

Sie mein mich damit. Ist "Demda" mein Name? Sie scheint verliebt zu sein, oder täuscht mich das?

"Du musst!", setzt Aurelius nach, "Sei gefasst und nimm meine Leg-Pistole!" Aurelius wirft das Ding, mit dem er mich vorhin beschossen hatte, in Richtung Magda, ohne dabei den Blick von mir abzuwenden. Die Verzweiflung ist in sein Gesicht geschrieben. Er hat Angst um sein Leben.

Völlig ruhig höre ich aus meinem Mund: "Gerne gebe ich dir den Beutel. Ich habe keine Ahnung, was darin enthalten ist."

Obwohl die Anspannung bis vor Kurzem noch ins Unermessliche ging, bin ich überrascht, wie ruhig ich dies nun sagen konnte. Behutsam greife ich mit der rechten Hand in Richtung des Riemens, bereitwillig, Aurelius den Beutel zu überreichen.

"Lass eine Hand, wo ich sie sehen kann!", schreit Aurelius panisch. Blitzschnell dreht er sich zu Magda und blafft: "Hab ich nicht gesagt, dass du uns beide töten solltest, falls er etwas zu unternehmen versucht?"

Magda ist gelähmt vor Schreck! Jetzt bloß nichts riskieren. Es ist sehr still. Ich kann meinen Herzschlag hören, so still ist es!

Unter Tränen beteuert Magda, die Bewegung nicht wahrgenommen zu haben. Trotzdem fordert Aurelius sie energisch auf, sich an das zu halten, was er gesagt hatte.

Der ältere Mann dreht den Kopf langsam zu mir zurück, als hoffe er, mich nicht zu rühren. Was hat Magda vor? Sie bewegt sich. Mit der auf mich gerichteten Leg-Pistole kommt sie die Treppe hoch. Klare Fingerbewegungen von Aurelius signalisieren mir, dass er nun den Beutel haben möchte.

Ich greife erneut mit der rechten Hand zum Riemen des Beutels und umschließe diesen mit den Fingern. Langsam hebe ich den Sack von links über meinen Kopf. Er bummelt an meiner ausgestreckten Hand. So behutsam wie möglich sage ich: "Hier hast du den Beutel. Kann ich nun gehen?"

Aurelius zögert mit der Antwort. Wieso denkt er so lange über die Frage nach? Was geht ihm durch den Kopf? Bedeutet dies etwas Gutes?

"Nein, noch nicht! Zuerst sehen wir nach, was in dem Beutel enthalten ist. Wenn du hierbleibst, ist das für mich der Beweis dafür, dass der Inhalt des Beutels ungefährlich ist. Ihr seid nicht in der Lage euch selbst zu töten!"

Wen meint er mit "ihr"? Kann ich mich nicht selbst töten? Ich will mich gar nicht selbst töten! Wieso sollte ich auch? Wie kann sich Aurelius sicher sein, dass der Inhalt des Sackes ungefährlich ist? Bis vor wenigen Augenblicken wusste ich noch nicht einmal, dass ich überhaupt existiere!

Langsam und vorsichtig öffnet Aurelius den Beutel, während Magda mit immer noch zielgerichteter Leg-Pistole näher kommt. Sie erreicht nun dieselbe Stufe der Treppe, auf der auch Aurelius steht. Er fasst mit der Hand in den Beutel. Nichts geschieht.

Ich möchte zwar weglaufen, aber irgendetwas hält mich. Ist es Neugier? Erhoffe ich mir, dass der Inhalt des Beutels meine Situation erklärt? Aurelius umschließt gerade etwas mit seinen Fingern im Beutel. Warum grinst er? Der ältere Mann schließt seine Augen und neigt seinen Kopf theatralisch nach oben. Sein Grinsen im Gesicht wird so breit, dass sein Spitzkinn kaum mehr zu erkennen ist. Er zieht etwas aus dem Sack.

Die Farbidylle des Treppenhauses verändert sich. Das orange-braune Licht wandelt sich in ein Funkeln aus blau-silbrigem Glimmen und Glitzern.

Was ist das für ein Ding? Es scheint aus Glas zu sein. Ist es ein Gefäß?

"Welch Ironie!", hält Aurelius fest und bricht damit das Schweigen. "Tarator hat volle Arbeit geleistet und ich hätte dich wegen diesem Ding beinahe getötet!"

Ratlos frage ich Aurelius: "Wer ist Tarator, und von welcher Ironie sprichst du?"

"Tarator ist böse!", wirft Magda ein, während sie die Leg-Pistole senkt und in ihrer Tasche, welche an zusammengenähte Lumpen erinnert, vorsichtig vergräbt. Währenddessen schüttelt sie emotionslos ihren Kopf.

"Er ist der, der dir das angetan hat.", sagt Aurelius plötzlich sehr freundlich. Er fuchtelt dabei mit dem scheinbar aus Glas gemachten Gefäß herum. Die an die Wand projizierten Lichtpunkte beginnen zu flackern und sich auf der Wand zu bewegen, ähnlich wie die Lichtspiegelungen auf Wasseroberflächen, die in der Sonne glänzen.

"Du hilfst mir nicht weiter, du sprichst in Rätseln für mich!", antworte ich zwar nicht mehr so verzweifelt und ängstlich als zuvor, aber immer noch ziemlich verwirrt.

"Ach, ja!", lächelt Aurelius behutsam, "Du kannst dich nicht erinnern. Tarator hat all deine Erinnerungen in dieses Gefäß gesperrt." Nachdenklich setzt er fort: "Mir ist noch nicht klar, wie er das geschafft hat. Für uns, die Mitglieder des Rates der Ältesten von Téo, ist er seit einiger Zeit nicht mehr auffindbar. Niemals hätte ich gedacht, dass er so machtvoll sein würde, und so etwas aus der Ferne bewerkstelligen könnte!"

"Vielleicht war er ja hier?", fragt Magda, deren Stimme sich zwischenzeitlich auch wieder stabilisiert zu haben scheint. Aurelius seufzt: "In diesem Fall müsste er einen Weg gefunden haben, hier unbemerkt eindringen und wieder verschwinden zu können."

"Eine extrem böse Macht!", ergänzt Magda in theatralisch-ehrfurchtsvollem Tonfall, "Könnte es Komplizen geben?"

"Natürlich bedarf es einer sehr dunklen Kraft und vielleicht auch einiger Gehilfen!", fährt Aurelius fort, ohne Magda zu beachten. Er ignoriert sie sogar. Wieso nimmt niemand von ihnen wahr, dass ich keine Ahnung davon habe, wovon sie erzählen?

"...Eine Macht, die ursprünglich aus dem Fluss der schwarzen Magie mit dem Namen Téodex entsprang. Es ist der schwarze Fluss der durch unsere Land Téo fließt."

Langsam werde ich ungeduldig! Erfahre ich auch irgendwann etwas über mich? "Geduld, Äthyl!", denke ich bei mir selbst.

"Das Solosax!", tönt Aurelius ehrfurchtsvoll. Aurelius hält das gläserne Gefäß in die Höhe, damit ich es besser sehen kann. Er fuchtelt damit rum. Plötzlich erstarrt er. Seine Augen wirbeln wie wild in seinen Augenhöhlen herum. Schlagartig setzt er monoton, wie auswendig gelernt, fort: "...ist ein schwarzmagisches Gefäß zur Aufbewahrung von Erinnerungen und wird nur zu diesem Zweck geschaffen. Es kann nur mit Hilfe des Schlüssels von Hexyl geöffnet werden. Es ist praktisch unzerstörbar. Nachdem es mithilfe des Schlüssels geöffnet wurde, zerstört es sich von selbst!"

Wieso hat er so komisch gesprochen? Seine Augen sind nun wieder ruhig. Sein Gesichtsausdruck ist nun ganz leer. Er sieht mich an, als ob nichts gewesen wäre und spricht: "Es ist Ironie, dass Tarator dir das Gefäß überlassen hat, denn so hast du deine Erinnerungen bei dir, kannst sie aber nicht abrufen. Für deine Art ist es fatal, wenn du dich nicht mehr an dich und deine Aufgaben erinnern kannst. Auf der eben vorgetragenen Téoplatte steht noch mehr. Oh nein!", unterbricht Aurelius seine eigene Erzählung. Pure Enttäuschung steht im ins Gesicht geschrieben: "Mit jeder Information, die du von mir über deine Vergangenheit erhältst, schwindet aus dem Solosax jene Erinnerung, die ich dir verraten habe!"

Seine Augen beginnen wieder zu wirbeln. Monoton rezitiert er weiter: "...Es ist das Los desjenigen, der das Solosax das erste Mal nach dessen Erstellung berührt hat..." Verzweifelt setzt er mit ruhigen Augen fort: "Deine Erinnerungen könnten, sofern das Solosax und der Schlüssel von Hexyl in falsche Hände geraten, von anderen in deren Gedächtnis übertragen werden. Dies wäre furchtbar! Nicht auszudenken, was das für Konsequenzen hätte!"

Er geht kurz in sich. Er denkt nach. Nach einer Weile: "Das Letzte, was ich dir über deine Vergangenheit verraten werde ist, dass du einer der wichtigsten Wesen deiner Art bist. Jedenfalls, nachdem deine Erinnerungen wieder an dich übertragen sein werden, wirst du dich an diese, eben erzählte Erinnerung, nicht mehr erinnern können. Sie ist unwiderruflich gelöscht! Neue Erinnerungen bleiben dir jedoch erhalten!"

Ich hatte Erinnerungen? Diese Verwirrung in meinem Kopf! Ich will mehr wissen, auch wenn ich das alles nachher vergessen werde! Ich weiß von früher sowieso nichts! Das kann mir doch völlig egal sein, oder etwa nicht? Mein Kopf schmerzt!

Aurelius wirkt nun sehr abwesend. Ich frage, "Zu welcher Art von Wesen gehöre ich?", um das Chaos in meinem Kopf etwas zu ordnen.

Aurelius setzt an, um zu antworten: "Du gehörst..."

"Pssst!", fällt Magda ihm ins Wort, "Aurelius, du hast schon viel zu viel gesagt! Meine Antworten sind ungefährlich!" Sie dreht sich zu mir: "Äthyl, du gehörst zum Volk der Onyiccson. Sie sind Gestaltwandler, die sich von einer menschlichen Gestalt in ein Tier verwandeln können. Der Rat der Ältesten von Téo legt bei der Geburt fest, in welches Tier sich ein Onyiccson wandeln können wird."

Ich nicke interessiert. Dennoch kommt mir diese Geschichte über das Solosax komisch vor. Mich lässt der Gedanke nicht los, dass an Aurelius' Geschichte bezüglich der Erinnerungen, die aus dem Solosax verschwinden könnten, etwas nicht stimmen kann. So frage ich: "Werde ich nicht meinen Namen, oder meine ganze Vergangenheit wieder vergessen? Du hast meinen Namen mehrmals genannt, nachdem du das Solosax berührt hast!"

"Ich nannte deinen Namen bereits bevor ich das Gefäß berührt hatte.", antwortet Aurelius. Die Gedanken scheinen nun nicht nur bei mir im Kopf zu kreisen. Er sagt: "Das Solosax behalte ich hier. Ich werde es für dich versteckt halten und mit meinem Leben vor Tarator und den Bestien von Téo beschützen. Bedenke: Niemand weiß, wie der Schlüssel von Hexyl aussieht. Da es sich damit um einen schwarzmagischen Gegenstand handelt, empfehle ich dir, die Aloc-Mönche aufzusuchen. Sie werden dir möglicherweise helfen können, den Schüssel von Hexyl zu finden. Nun geh, die Zeit drängt!"

Ohne ein Wort zu sagen, gehe ich an Aurelius und Magda vorbei. Am Ende der Treppe befindet sich der Ausgang. Zum ersten Mal bemerke ich den Spiegel direkt neben dem Ausgang. 

Wer ist das? Bin das ich? Äthyl, der Onyiccson? Das erste Mal, dass ich mich selbst sehe, seit ich mich an das, was ich jetzt bin, erinnern kann. Es ist, als ob ich wiedergeboren worden wäre. Ohne Erinnerungen an früher. Ich bin fasziniert. Aurelius sagte, dass ich ein Leben in Téo habe. Er meinte auch, dass ich eine von Tarator genommene Vergangenheit habe, welche ich noch vor Kurzem auf meinem Rücken in einem Beutel getragen habe.

Wie lange ich wohl diesen Sack auf meinem Rücken hatte? Alles woran ich mich erinnern kann, auch wenn ich es noch so verbissen versuche, ist der Raum, das Treppenhaus und die damit verbundene, sehr merkwürdige und verwirrende Geschichte.

Ob Aurelius zu mir ehrlich war? Wollte Tarator meine Erinnerungen rauben, um sie in sein eigenes Gedächtnis zu übertragen? Ist er nun auch auf der Suche nach dem Schlüssel von Hexyl? Was würde ihm das nützen?

Wenn ich mich selbst im Spiegel betrachte, stelle ich fest, dass ich mir selbst sehr gut gefalle. Es scheint für mich normal zu sein, dass sich meine Hände in Pfoten verwandeln können. Das Einzige, das ich zu wissen glaube ist, dass ich diesen Schlüssel von Hexyl benötige, damit sich alles aufklärt.

Fast wehmütig verlasse ich mein Spiegelbild in Richtung Ausgang der gigantischen Hütte allen Anfangs. Als ich die Türe öffne, spüre ich einen leichten Windstoß aus dem Inneren des Gebäudes. Die Téoplatten, welche gestohlen wurden, scheinen völlig an Bedeutung verloren zu haben. Ebenso auch der Grund dafür, wieso Aurelius uns zu Beginn lieber beide hätte töten wollen.

Ich drücke die Tür der Hütte bis zum Anschlag auf, atme tief durch, und gehe in tierischer Gestalt hinaus...

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