ARBEITSANWEISUNG:
Situation: Sie lesen in einer Zeitschrift Meinungsäußerungen zu dem Lebensmodell “digitale Nomaden”. Welche Äußerung passt zu welcher Überschrift? Eine Äußerung passt nicht.
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A
Es hört sich im ersten Moment vielleicht etwas überraschend an – aber gerade für berufstätige Eltern hat das digitale Nomadentum Pluspunkte: Man kann seinen Kindern die Welt zeigen und sich tagsüber die Zeit für sie nehmen, die sie brauchen; gearbeitet wird dann eben nachts.
Amelie, Bonn
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B
Die Gefahr, dass die eigene Leistung absinkt, ist einfach zu groß: Jede Arbeit braucht Struktur und das Gespräch mit Experten, um herauszufinden, ob man richtig liegt. Wenn jeder immer nur allein vor sich hin arbeitet, fehlt der Vergleich.
Eva, Berlin
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C
Auch wenn es unter den Jüngeren heutzutage Mode ist, sich als digitale Nomaden zu verstehen – wieso möchte keiner mehr fest an einem Ort verankert sein? Woher weiß man denn sonst, wohin man gehört?
Inga, Hannover
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D
Kaum jemand kann und will ständig allein am Computer vor sich hinarbeiten. Das Arbeiten in flexiblen Büros wäre eine Möglichkeit, einen ständigen Austausch möglich zu machen, fachlich wie menschlich. Aber man würde dabei hoffentlich nicht die Freiheit verlieren, weiterzuziehen, wenn und wann man will.
Steven, Greifswald
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E
Diese Arbeitsform funktioniert nur ohne Familie und Verantwortung. Wer hat schon einen Partner, der ständig umziehen kann und will, weil er selbst digitaler Nomade ist? Und sobald eine gute Schulbildung für den Nachwuchs gesichert werden muss, hat dieses Arbeitsmodell mehr Nachteile als Vorteile.
Jan, Chemnitz
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F
Es darf nicht vergessen werden, dass auch das Berufsleben aus mehr als nur Arbeit besteht: Mit wem wird die Mittagspause verbracht? Wer hat schon Lust, immer allein zu sein? Wer hat schon die Kraft, sich alle paar Wochen einen neuen Freundeskreis aufzubauen?
Sarah, München
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G
Zeit- und raumflexibel zu arbeiten, wo und wann auch immer man will – vom Laptop, Smartphone oder Tablet aus – nennt man digitales Nomadentum. Das mag für manche zwar etwas traurig klingen, nach Verlust der Heimat, aber es ist das einzige dem 21. Jahrhundert angemessene Arbeitsmodell.
Janice, Magdeburg
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H
Bei allen Vorzügen besteht doch die ständige Angst zu viel zu reisen und zu wenig zu schaffen. Es ist letztlich alles eine Frage des Charakters: Um sein eigener Chef zu sein, ist auf jeden Fall ein hohes Maß an Selbstorganisation und Selbstdisziplin notwendig.
Katharina, Stuttgart
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Quelle: goethe.de